| Herr Doktor, ich schreib' Ihnen diese Zeilen | 
| Denn als Fachmann sind Sie fähiger als ich, mein' Geisteszustand zu analysieren | 
| Selbst ist es mir nicht möglich über mich zu urteilen | 
| Mir scheint ich bin verrückt — doch ist es nur Schein? | 
| Für den Moment wirk' ich auf Sie, sicher nur ein bisschen verwirrt | 
| So wie es Männer meines Alters einfach sind | 
| Und wenn mein Kopf gerade kühl ist | 
| Fühle ich mich wie ein ganz normaler Typ | 
| Doch ich hab' Angst vor der Angst | 
| Angst vor dem Gefühl, dass man mich sucht | 
| Dass alles Böse was ich je getan hab mich verflucht | 
| Angst vor falschen Menschen, die mich ausnehmen und mir schaden | 
| Angst im Dunkeln wenn ich schlafe | 
| Angst vor unbekannten Schatten | 
| Doch dann mache ich das Licht an und versuch' mich zu beruhigen; | 
| Atme ein und aus und denke nur an Blumen | 
| Doch den Dreck kann ich versuchen wegzuwischen wie ich will | 
| Es wird nichts sauber, außer man macht es steril! | 
| Herr Doktor, das Orchester meines Kopfes hört nicht auf | 
| Ich will nur bisschen Stille und 'nen Doc dem ich vertrau' | 
| Ist egal wie stark mein Wille — das Orchester hört nicht auf | 
| Ich laufe wie ein Irrer, denn der Lärm macht mich taub | 
| Herr Doktor, das Orchester spielt ein Stück | 
| Hören Sie es auch? | 
| Oder bin ich nur verrückt? | 
| Klären sie mich auf | 
| Denn ich kann nicht mehr — die Klänge werden immer schiefer | 
| Bitte sagen Sie mir nur: Bin ich gesund oder ein Irrer | 
| Ich habe sehr viel Phantasie, schon mein Lehrer sagte mir: | 
| «Raf, rauche niemals Weed, denn einen wie dich kann es verwirren!» | 
| Und Herr Doktor, da ich weiß, dass Sie schweigepflichtig sind | 
| Kann ich es Ihnen ja sagen; | 
| hab so einiges probiert: | 
| Schon mit zwölf Drogen konsumiert | 
| Erste Visionen dann mit vierzehn Jahren | 
| Wo ich dachte, dass ich sterbe; | 
| Doch ich dachte es auch früher schon, mit neun | 
| Stand ich vor dem U-Bahnschacht | 
| Und hatte Angst vor der Angst | 
| Angst vor dem Gefühl, dass ich mir denk' ich sei vor Gott nichts wert; | 
| Angst, dass man mir ansieht | 
| Dass ich Angst hab' und mein Kopf wird schwer; | 
| Angst, dass ein Messer mich sticht oder Angst | 
| Vor mir selbst, dass ich jemanden verletz | 
| Doch dann rauche ich 'ne Kippe an und sage: | 
| «Raf, alles wird gut! | 
| Denk an Sonne, hm?» | 
| Doch bin stark verletzt und blute aus dem Kopf | 
| Doch wenn ich drauffass', klebt kein Blut an meiner Hand — | 
| Ist das dann alles hier real, oder nur Angst? | 
| Herr Doktor, das Orchester meines Kopfes hört nicht auf | 
| Ich will nur bisschen Stille und 'nen Doc dem ich vertrau' | 
| Ist egal wie stark mein Wille — das Orchester hört nicht auf | 
| Ich laufe wie ein Irrer, denn der Lärm macht mich taub | 
| Herr Doktor, das Orchester spielt ein Stück | 
| Hören Sie es auch? | 
| Oder bin ich nur verrückt? | 
| Klären sie mich auf | 
| Denn ich kann nicht mehr — die Klänge werden immer schiefer | 
| Bitte sagen Sie mir nur: Bin ich gesund oder ein Irrer | 
| Ihr Problem ist mir jetzt klar und sie sind ernsthaft krank | 
| Ich kann sie nicht behandeln, wie 'nen Menschen der nur Schmerzen hat | 
| Weil er sich mal gestoßen hat, bei Ihnen muss ich tiefer gehn': | 
| Tabletten könnte helfen, vorerst, bis wir uns dann wiedersehn | 
| Fluoxetin wird empfohlen gegen Angst | 
| Ich schau' ob ich’s noch hier hab und Ihnen so mitgeben kann | 
| Nebenwirkung: Müdigkeit, ja und wenn diese Info stimmt | 
| Häufig Magen-Darm-Probleme, Albträume und Impotenz | 
| Und sollte sich nichts ändern, werden wir die Dosis anheben | 
| Bis sie wieder lächelnd und zufrieden Ihren Mann stehen | 
| Seh' ich da Zweifel ob die Pharmazie Ihnen helfen kann? | 
| Wir kämpfen gegen Schmerzen, gegen Ursachen nur selten an | 
| Erkennen dann im Grunde nichts. | 
| Wir verdrängen nur | 
| Probleme oder Schmerzen, aber heilen nicht, verändern nur | 
| Auch bei Ihnen heißt es dann, irgendwas ist schief gelaufen | 
| Weil Sie keine Pillen, sondern einfach etwas Liebe brauchen |