| Reinlichkeit ist mir ein Graus
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| Doch ich geh' ins Badehaus
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| Um im Bade zu verweilen
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| Muss ich nun von dannen eilen
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| Zupf' mit Wollust meinen Bart
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| Meinen Körper will ich kühlen
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| Wonnen ganz besonderer Art
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| Kann man nur im Wasser fühlen
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| In der Therme angelangt
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| Wird mein Wamst mir abverlangt
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| Allerliebste Zuckerdinger
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| Schneiden Nägel mir vom Finger
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| Eine andere, frisch und fein
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| Stutzt den Bart mir und die Haare
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| Und lässt sie vergessen sein
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| All die vielen Hungerjahre
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| Ein dicker Mensch, mit Fett betalgt
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| Mir die Hinterbacken walkt
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| Man bestreuet mich mit Puder
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| Setzt mich in den Badezuber
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| Heißes Wasser gießt man nach
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| Und die Haut zeigt Krebsesröte
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| Au, schrei' ich und weh und ach
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| Man kocht mich wie eine Kröte
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| Wird dies alles überstanden
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| Ist der Körper fast zuschanden
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| Doch dann kommt der Teil der Freude
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| Gern ich dran ein Wort vergeude
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| Man bringt Schinken, Sülze, Speck
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| Wein und Bier und auch Liköre
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| Brot und Kuchen und Gebäck
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| Das nicht etwa mir zu Ehre
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| Nein, da muss bezahlet sein
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| Schinken, Sülze, Bier und Wein
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| Auch der dir fast brach die Knochen
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| Und dich tat wie Schinken kochen
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| Alle die musst du bezahlen
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| Sogar der Mägde Freundlichkeit
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| Teuer sind die Badequalen
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| Schrecklich ist die Reinlichkeit |