| Er drang mir in die Seele, weiß Gott, wie er mich traf | 
| Der Spott der guten Kinder, ich war das schwarze Schaf | 
| Im Pausenhof, die Tränen niederkämpfend, stand ich stumm | 
| Der Inhalt meines Ranzens lag verstreut um mich herum | 
| Wie wünscht‘ ich mir beim Aufsammeln eine helfende Hand | 
| Ein Lächeln, einen Trost, und da war keiner, der sich fand | 
| Ich hatte keinen Freund und schlechte Noten, ist ja wahr | 
| Und unmoderne Kleider und widerspenst‘ges Haar | 
| Allein | 
| Wir sind allein | 
| Wir kommen und wir gehen ganz allein | 
| Wir mögen noch so sehr geliebt, von Zuneigung umgeben sein: | 
| Die Kreuzwege des Lebens geh‘n wir immer ganz allein | 
| Allein | 
| Wir sind allein | 
| Wir kommen und wir gehen ganz allein | 
| Wir war‘n uns alle einig in dem großen Saal | 
| Wir hatten große Pläne und ein großes Ideal | 
| Ich war der Frechste und der Lauteste und hatte Schneid | 
| Ich wußte: unsre Stärke war unsre Geschlossenheit | 
| Doch mancher, der von großer, gemeinsamer Sache sprach | 
| Ging dabei doch nur seiner kleinen eig‘nen Sache nach | 
| Und als sich ein Held nach dem andern auf die Seite schlich | 
| Stand einer nur im Regen, und der eine, der war ich | 
| Allein… | 
| Und noch ein Glas Champagner, und sie drückten mir die Hand | 
| Und alle waren freundlich zu mir, alle war‘n charmant | 
| Und mancher hat mir auf die Schulter geklopft, doch mir scheint | 
| Es hat wohl mancher eher sich, als mich damit gemeint | 
| Die Worte wurden lauter, und sie gaben keinen Sinn | 
| Das Gedränge immer enger, und ich stand mittendrin | 
| Und fühlte mich gefangen, wie ein Insekt im Sand: | 
| Je mehr es krabbelt, desto weiter rückt der Kraterrand | 
| Allein… | 
| Nun, ein Teil meines Lebens liegt hinter mir im Licht | 
| Von Liebe überflutet, gesäumt von Zuversicht | 
| In Höhen und in Tiefen, auf manchem verschlung‘nen Pfad | 
| Fand ich gute Gefährten und fand ich guten Rat | 
| Doch je teurer der Gefährte, desto bitterer der Schluß | 
| Daß ich den letzten Schritt des Wegs allein gehen muß | 
| Wie sehr wir uns auch aneinander klammern, uns bleibt nur | 
| Die gleiche leere Bank auf einem kalten, leeren Flur | 
| Allein… |