| Sie hat die Tassen fortgestellt | 
| Die Andern sind längst auf dem Feld | 
| Wie immer, seit dem frühen Morgen | 
| Die Schwester im Motorenwerk | 
| Der Bruder arbeitet im Berg | 
| Sie hat für Haus und Hof zu sorgen — | 
| Großvater sitzt am Fenster, stumm | 
| Die Kinder balgen sich herum | 
| Und krabbeln zwischen ihren Füßen | 
| Der Postbote kommt. | 
| Ja, es sei | 
| Eine Karte für sie dabei | 
| Aus Malaga, mit schönen Urlaubsgrüßen | 
| Sie bringt das Essen auf den Herd | 
| Sie hat die Stube ausgekehrt | 
| Und dann im Stall das Vieh gefüttert | 
| Wäsche gemangelt und gelegt | 
| Den Alten wie ein Kind gepflegt | 
| Und nichts, gar nichts, das sie erschüttert — | 
| Alles kehrt heim bei Dunkelheit | 
| Sie hat das Abendbrot bereit | 
| Es ist ein langer Tag gewesen | 
| Sie nimmt sich eine Handarbeit | 
| Und vielleicht noch ein wenig Zeit | 
| Im Katalog vom Großversand zu lesen | 
| So wird es gehen Jahr für Jahr | 
| Heute ist so, wie gestern war | 
| Und morgen wird so sein, wie heute | 
| Und dennoch gab es keinen Tag | 
| Wenn sie müd' in den Kissen lag | 
| Wo sie sich nicht auf Morgen freute — | 
| So wird es geh’n, tagein tagaus | 
| Der Hof, die Kinder und das Haus | 
| Und Freuden und Mühseligkeiten | 
| Ohne einmal ganz frei zu sein | 
| Als einz’ge Abwechslung allein | 
| Das Wechselspiel der Jahreszeiten |