| Wie vor Jahr und Tag, liebe ich dich doch | 
| Vielleicht weiser nur und bewusster noch | 
| Und noch immerfort ist ein Tag ohne dich | 
| Ein verlor’ner Tag, verlor’ne Zeit für mich | 
| Wie vor Jahr und Tag ist noch immerfort | 
| Das Glück und dein Name dasselbe Wort | 
| Allein, was sich geändert haben mag: | 
| Ich lieb' dich noch mehr als vor Jahr und Tag | 
| Mit wieviel Hoffnungen hat alles angefangen | 
| Wieviel Erwartung auf dem Weg, der vor uns lag | 
| Wir sind seitdem manch' Stück darauf gegangen | 
| Und doch ist er für mich neu wie vor Jahr und Tag | 
| Ich zähl' die Jahre, die seitdem verstrichen | 
| Schon lange nicht mehr an den Fingern einer Hand | 
| Und doch ist nichts von deinem Bild verblichen | 
| Vermiss' ich nichts, was ich liebenswert daran fand | 
| Ich habe tausendmal versucht, dich zu erlernen | 
| So, wie man aus einem Buch lernen kann, ich Tor | 
| Und sah mit jeder Lektion sich mein Ziel entfernen | 
| Und heute weiß ich weniger noch als zuvor | 
| Ich habe tausendmal versucht, vorauszusehen | 
| Wie du wohl handeln würdest, aber jedesmal | 
| Wenn ich schon glaubte, alles an dir zu verstehen | 
| Erschien es mir, als säh' ich dich zum ersten Mal | 
| Lachen und Weinen sind in jener Zeit verklungen | 
| Die in Siebenmeilen-Stiefeln an uns vorübereilt | 
| Und von den besten all meiner Erinnerungen | 
| Hab' ich die schönsten, meine Freundin, wohl mit dir geteilt | 
| Nein, keine Stunde gibt’s, die ich bereute | 
| Und mir bleibt nur als Trost dafür, dass keine wiederkehrt: | 
| Viel mehr als gestern liebe ich dich heute | 
| Doch weniger, als ich dich morgen lieben werd' |