| Am Nachmittag stellt sie mir oft eine Tasse Kaffee neben meine Schreibmaschine | 
| Schwarz mit einem Löffel Zucker, und ich trinke und sie fragt mich, | 
| was ich schreib' | 
| Und ich murm’le eine Antwort, und sie nimmt sich einen Stapel alter Magazine | 
| Setzt sich und fängt an zu suchen, was an Kreuzworträtseln noch zu lösen bleibt | 
| Fünfzehn senkrecht: Einen Nebenfluß der Wolga. | 
| Keine Ahnung, wie der heißen | 
| sollte! | 
| Ich schreib' weiter, grade so, als ob die Frage nicht an mich gerichtet war | 
| Und sie sagt, dass sie mich mit dem Rätsel bei der Arbeit ganz bestimmt nicht | 
| stören wollte | 
| Ich verschreib' mich, sie steht auf und lacht und streicht mit beiden Händen | 
| durch mein Haar | 
| Ich glaube, so ist sie, ja, ich glaub' schon | 
| Aber ganz sicher bin ich meiner Sache nie | 
| Manchmal ärgert sie die Unordnung, dann räumt sie von der einen auf die and’re | 
| Seite | 
| Das, was sich auf meinem Schreibtisch an Papieren langsam angesammelt hat | 
| Dabei findet sie ein Buch und liest sich fest und spricht kein Wort bis an die | 
| letzte Seite | 
| Stör' ich sie, faucht sie wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat | 
| Sie weiß stets, wo alles liegt, hat meine Schlüssel, mein Notizbuch, | 
| meine Zigaretten | 
| Und ihr Lieblingsspiel ist, so zu tun, als ob ich meine Brieftasche verlor | 
| Und dann lacht sie triumphierend und zieht sie aus ihrem Mantel, | 
| und ich könnte wetten | 
| Wenn ich jetzt Radieschen essen wollte, zög' sie draus ein Briefchen Salz hervor | 
| Ich glaube, so ist sie, ja ich glaub' schon | 
| Aber ganz sicher bin ich meiner Sache nie | 
| Sie tut, was sie will, wenn sie es will, und ihre Argumente siegen schließlich | 
| immer | 
| Sie fährt Auto wie ein Gängster, nur zum Parken diene ich ihr als Chauffeur | 
| Und sie singt und lacht, ist niemals pünktlich, und an jedem Morgen schwimmt | 
| das Badezimmer | 
| Und sie sagt, ich sei ihr Märchenprinz, doch langsam müsse ich mal zum Friseur | 
| Am Nachmittag stellt sie mir oft eine Tasse Kaffee neben meine Schreibmaschine | 
| Schwarz mit einem Löffel Zucker, und ich trinke, und sie fragt mich, | 
| was ich schreib' | 
| Und ich murm’le eine Antwort, und sie nimmt einen Stapel alter Magazine, | 
| Setzt sich und fängt an zu suchen, was an Kreuzworträtseln noch zu lösen bleibt | 
| Ich glaube, so ist sie, ja ich glaub' schon | 
| Aber ganz sicher bin ich meiner Sache nie |