| In meinem Garten, in meinem Garten | 
| Blühte blau der Rittersporn | 
| Zwischen dem Unkraut, in meinem Garten | 
| Im Geröll in meinem Garten | 
| Wo die anderen Blumen verdorr’n | 
| In meinem Dache, in meinem Dache | 
| Baut' ein Rabe sich sein Nest | 
| Unter meinem brüchigen Dache | 
| Unter dem zerfallenen Dache | 
| Wo der Wind durch die Balken bläst | 
| In mein Leben, in mein Leben | 
| Hat sie sich zu mir verirrt | 
| Und sie nahm Platz in meinem Leben | 
| Platz in meinem engen Leben | 
| Und hat meine Gedanken verwirrt | 
| Was ich besaß, hab' ich ihr gegeben | 
| An Vernunft und an Verstand | 
| Meine Seele ihr gegeben | 
| Mag’s der liebe Gott vergeben | 
| Weil ich sonst nichts zu schenken fand | 
| In meinem Garten, in meinem Garten | 
| Goss ich meinen Rittersporn | 
| Jätete Unkraut in meinem Garten | 
| Harkte emsig meinen Garten | 
| Doch die Blume verwelkte im Zorn | 
| Für den Raben in meinem Dache | 
| Deckt' ich Ziegel Stück für Stück | 
| Wo es Löcher gab im Dache | 
| Doch ins Nest unter dem Dache | 
| Kam der Rabe nie mehr zurück | 
| Seit jenem Tag, an dem der Rabe | 
| Sein geschütztes Nest verschmäht | 
| Seit ich die Blume trug zu Grabe | 
| Meine Ruhe nicht mehr habe | 
| Bitt' ich, dass sie nicht auch von mir geht | 
| Ging sie fort, ging auch mein Leben | 
| Und das ist kein leeres Wort | 
| Was ich besaß, hab' ich vergeben | 
| Meine Seele und mein Leben | 
| Und die nähme sie mit sich hinfort |