| Yeah
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| Ich sag' Papa kam aus Afrika, Mama kam aus Deutschland
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| Was? |
| Zünd den Joint an
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| Bring den Shit auf Point, Mann
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| Dies ist die Autobiographie des Wickeda MC
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| Mein Mann Diamond D an den Beats
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| Hör zu!
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| Ich kam auf die Welt in dem Dezember '77
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| Steckte im Geburtskanal fest
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| Dachte das gibt’s nich
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| Das ist nicht witzig
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| Der Doktor nahm nicht richtig Rücksicht
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| Zog so hart am Kopf
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| Ich dachte, dass er mein Genick bricht
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| Verpasste mir 'ne Narbe
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| Ich glaube ich sagte «Fick dich!»
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| Dachte es zumindest
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| Danach kam der erste Lichtblick
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| Ich hatte es geschafft
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| Dachte «Gott sei dank!»
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| Schrie «Ein Star ist geboren, macht das Spotlight an!»
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| Natürlich in meinem Babyslang, den sonst noch keiner Verstand
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| Außer den anderen Babys, die schrien «Mach weiter so, Mann!»
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| Und das tat ich
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| Machte Lärm, war nie artig
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| Gönnte meiner Mama ihren wohlverdienten Schlaf nicht
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| War so circa zwei als meine Eltern sich trennten
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| Papa ging, ließ Mama stehen ohne Geld in den Händen
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| Nur mit mir auf’m Arm in der Wohnung in Barmbek
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| Wir hatten 'nen netten Nachbar, sein Name war Manfred
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| Ein Jahr später kamen er und Mama zusammen
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| Plötzlich war in meinem Leben wieder ein anderer Mann
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| Und wir kamen echt gut klar
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| Waren echt wie Buddies
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| Er half mir beim Lernen und auch gern bei meinen Hobbies
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| Und trotzdem hab' ich ihn nie echt als Vater gesehen
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| Wollte jemand der mir ähnelt und das war das Problem
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| Denn der saß in Afrika
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| Hat sich nie gemeldet
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| Mama niemals Geld geschickt
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| Es ist immer das Selbe
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| Und ich hab ihn vermisst, obwohl wir uns nichteinmal kannten
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| Tief in meinem Herzen drin, Mann, nicht einmal in Gedanken
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| Und mittlerweile wohnten wir in Eppendorf zwischen Bonzen
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| Ich ging mit Kids zur Schule, die viel hatten, wenig konnten
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| Ausser angeben und stundenlang reden
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| Über Sachen, die sie hatten
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| Und Sachen, die sie erlebten
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| Und ich hatte nix zu erzählen, immer nur gelogen
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| Ging von der zweiten Klasse an zum Kinderpsychologen
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| Denn ab und zu denk' ich zurück
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| Zurück an die Zeit
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| Wo wir klein und noch Kinder waren
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| Und viele der Leute
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| Und viele der Freunde
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| Von damals sind leider heute nicht mehr da
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| Und Oh-hoho-hohoho…
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| Der Weg war nicht einfach, Mann
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| Die Berge, die Täler
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| Doch wir lernen aus den Fehlern
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| Gib nicht auf
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| Denn das Leben geht noch weiter, Mann
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| Nicht zu vergessen meine kleine Schwester Sarah
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| Ich lieb' sie sehr
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| Doch erst war es schwer nachdem sie da war
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| Denn bei zwei weißen Eltern
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| Einem weißen, einem schwarzen Kind
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| Wer is wohl der Außenseiter
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| Leute sind nicht farbenblind
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| Ich fühlte mich oft als wär ich ein Adoptivkind
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| Vielleicht ist das der Grund, warum ich heut oft depressiv bin
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| Der Grund, warum ich beim Rappen oft agressiv kling
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| Doch auch der Grund, warum ich Emotionen in jedes Lied bring'
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| Und ihr mich fühlt
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| Denn heute bin ich kein Kind mehr
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| Heute erzähle ich von damals
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| Und ich hoff', dass ihr hinhört
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| Ich hab gesagt, dass es nich schlimm wär
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| Aber alle meine Taten sprachen lauter als die Worte
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| Haben die Wahrheit verraten
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| Ich hab' keinem getraut
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| Mich nach Streit umgeschaut, Scheiße gebaut
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| Wände vollgeschmiert und geklaut
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| Wurde erwischt
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| Die Bullen brachten mich Heim
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| Angst im Gesicht meiner Mum
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| Damn, was mach ich für'n Scheiß |