| In meinem Kiez, da gibt es eine alte Straße | 
| Die kommt von Gestern und die geht nach irgendwo | 
| Und alles was die meisten Leute dort besaßen | 
| Reichte für'n Einrichtungskredit und Innenklo | 
| In meinem Kiez gab es den Händler an der Ecke | 
| Da konnt' man abends unsre Väter stehen sehn | 
| Da roch’s nach Zigaretten | 
| Nach Maggi und Buletten | 
| Und die Vergangenheit ertränkten sie im Stehn | 
| In meinem Kiez gab es ein Wunder namens Amor | 
| Ein kleines Kino, groß wie’n oller Pappkarton | 
| Da traf sich Hinz und Kunz | 
| Auf plastikreichem Marmor | 
| Für ein paar Stunden rannten wir auf und davon | 
| Die Herrn in Blau, die Damen trugen Kölnisch Wasser | 
| Zu den Filmen von Sica und Ben Hur | 
| Und wir saßen und vergaßen | 
| Unsre sehnsuchtsvolle Straße | 
| Im Dschungel Indiens und im Licht von Eschnapur | 
| In meinem Kiez feierten wir Weihnachten und Ostern | 
| Und jedes Fest war auch ein Glückwunsch | 
| An die Welt | 
| Wir machten blau und ganz enorme Kosten | 
| Und keiner von uns dachte mehr ans liebe Geld | 
| Und während meine Leute ihre Lieder sangen | 
| Ging ich nach unten, stellte mich hinter die Tür | 
| Und ich starrte auf die Straße | 
| Und ich hoffte nie zu hassen | 
| Und ich betete mir einen großen Schwur | 
| Für uns hol' ich die Sonne runter | 
| Ich schieß' uns einen großen Stern | 
| Ich schaff’s ich zauber' uns ein Wunder | 
| Diese Stadt wird von mir hörn | 
| Dann pflanzen wir mit Grün die Straße | 
| Und kleckern farbenfroh an jedes Haus | 
| Du wirst sehn, in ein paar Jahren | 
| Schon bald, in ein paar Tagen | 
| Irgendwann mal komme ich ganz groß raus | 
| Du wirst sehn, in ein paar Jahren | 
| Schon bald, in ein paar Tagen | 
| Irgendwann mal komme ich ganz groß raus |