| Es herrschte großer Wohlstand im ganzen Land
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| Und die Bäuche wuchsen schneller als der Verstand
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| All die braven Leute
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| Fielen in Dornröschenlethargie
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| Doch all die schlauen Schurken — die schliefen nie
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| Die bauten sich ganz still und heimlich Machtpositionen
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| Und bald fing das ganze an, sich kräftig zu lohnen
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| Damit kein aufgeweckter Prinz
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| Das Dornröschenvolk wachküßt
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| Bebauten dann die Schurken das ganze Land
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| Mit einem Netz aus unsichtbaren Mauern
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| Aus Gesetzen, Werten und Zwang
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| Aus Moral und Ordnung
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| Und das Volk schrie: habt dank — und schliefen weiter
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| Deshalb stecken wir jetzt
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| Tief drin im Labyrinth
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| Wo manch einer beginnt
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| Wach zu werden und zu sehen
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| Daß die Mauern im Weg stehen
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| Hier im Labyrinth
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| Wo der Aufruhr beginnt
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| Doch der Aufschrei verhallt
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| Weil er nur auf Mauern prallt
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| Die Schurken bauten weiter ihre Mauern immer dreister
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| Doch bald waren sie zu laut, die Labyrinthbaumeister
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| Sie stritten sich mit Oberschurken anderer Länder
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| Wer wohl die meiste Macht hat und ob Krieg — daran etwas ändert
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| Da wurden einige der braven Bürger wach
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| Höchste Zeit, 5 vor 12, und sie schlugen Krach
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| Sie machten sich daran
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| Das Labyrinth zu durchlöchern
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| Licht drang in dunkle Ecken ein
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| Und es sahen immer mehr die Mauern
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| Sie waren schon bald ein kleines Heer
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| Gegen Gewalt und Machtgier
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| Und sie schliefen nicht mehr —
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| Sondern zerstörten das Labyrinth
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| Tief drin im Labyrinth
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| Wo manch einer beginnt
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| Wach zu werden und zu sehen
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| Daß die Mauern im Weg stehen
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| Hier im Labyrinth
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| Wo der Aufruhr beginnt
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| Doch der Aufschrei verhallt
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| Weil er nur auf Mauern prallt
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| Und wenn das Labyrinth zerstört ist
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| Und die Schurken bloß gestellt
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| Wenn die Macht beim Volk ist
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| Und nur noch Frieden zählt
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| Wenn das dann in allen Ländern gleichzeitig wäre
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| Dann bräuchte man überhaupt keine Schurken mehr
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| Die uns einschläfern
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| Und den Durchblick verwehren
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| Die, wenn man nicht aufpaßt
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| In Kriege und führen |